Blaubeere oder Schwarzbeere – die Heidelbeere hat viele Namen und viel Geschmack
Die Heidelbeere wird als gesundes Beerenobst geschätzt. Zudem blüht die Pflanze im Mai wunderschön und verschönert jeden Garten.
Es macht viel Spaß, Obst und Gemüse aus dem heimischen Garten zu ernten oder direkt vom Strauch zu pflücken und sofort zu genießen. Das gilt auch für Heidelbeeren. Viele Kinder essen Heidelbeeren, die man auch als Blaubeere oder Schwarzbeere kennt gerne, da sich nach dem Genuss die Zunge blau färbt. Heidelbeeren gehören darüber hinaus zu den sogenannten Powerfoods. Sie enthalten wertvolle Fruchtsäuren, Eisen und Magnesium und viele Vitamine. Außerdem werden ihnen entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen, sodass die Früchte vor allem für chronisch kranke Menschen empfehlenswert sind. Und natürlich ist ihr fruchtiger, süßer Geschmack einzigartig und wertet jedes Müsli oder ein Eis auf. Heidelbeeren oder Blaubeeren sind daher gesunde Früchte für jedermann und können zudem im heimischen Garten einfach kultiviert werden.
Die Heidelbeere benötigt angepasste Bodenverhältnisse
Wilde Heidelbeeren am Straßenrand sind oft schwer zu finden. Da auch viele Tiere die schmackhaften Früchte lieben, ist es sinnvoll, veredelte Heidelbeersträucher im eigenen Garten anzupflanzen. Der Heidelbeere geht der Ruf voraus, dass sie in Bezug auf den Standort und die Bodenverhältnisse sehr anspruchsvoll ist. Dies lässt viele Gartenbesitzer zurückschrecken, sich für Blaubeeren im Garten zu entscheiden. Dieses Vorurteil stimmt jedoch nur bedingt. Richtig ist, dass die Heidelbeere als Mitglied der Familie der Heidekrautgewächse einen sauren Boden bevorzugt. Ein pH-Wert von 4 bis 5 gilt als optimal und lässt die Sträucher der Kulturheidelbeere fast bis zu 2 Meter groß werden. Nicht in jedem Garten ist sandiger oder mooriger Boden vorhanden, auf dem die Heidelbeere am besten gedeiht.
Abhilfe schafft man, indem man eine feste Mulchschicht aus Nadelholzmulch ins Erdreich einarbeitet. Fichtenholz-Mulch ist beispielsweise gut geeignet, da die wilde Heidelbeere in Fichten- oder Kiefernwälder heimisch ist. Durch eine Holzmulchschicht ist gleichzeitig garantiert, dass sich ein wichtiger Pilz im Garten ansiedelt. Generell versuchen Gartenbesitzer eher, Pilze vom Grundstück zu verbannen. Bei den sogenannten Mykorrhiza-Pilzen sollte eine Ausnahme gemacht werden. Sie siedeln sich an den Wurzeln von Heidelbeeren an und bilden eine symbiotische Beziehung mit der Blaubeere. Auch in Erden oder Düngemitteln sind oft Zusätze zu finden, die Mykorrhiza-Pilzsporen enthalten. In einer Symbiose erhält die Heidelbeere vom Pilz Wasser und Nährstoffe, zum Beispiel Stickstoff oder Phosphor. Im Gegenzug nimmt der Pilz überschüssige Kohlenhydrate von der Heidelbeere auf.
Durch diese symbiotische Beziehung beider Gewächse ist sichergestellt, dass Heidelbeere und Pilz überleben können. Ein saurer, mit Holz-Mulch durchmischter Boden sichert das Zusammenspiel beider Pflanzen und sorgt letztlich für eine reiche Blaubeerernte. Alternativ kann handelsübliche Rhododendronerde oder eine Mischung aus Torf und Sand das Substrat ansäuern. Wer diese Tipps in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit beherzigt, wird viel Freude mit Heidelbeeren im Garten haben. Die Heidelbeere bevorzugt einen sonnigen und ausreichend durchfeuchteten Wuchsplatz. Durch die hohe Sonneneinstrahlung wachsen süße Heidelbeeren mit schmackhaftem Fruchtfleisch. Außerdem erhält man eine einzigartige Zierpflanze, die im Mai wunderschön weiß blüht. Im Herbst färben sich die Blätter zudem dunkelrot. Mit diesem Gruß verabschiedet sich die Pflanze in den Winterschlaf.
Wie man die Heidelbeere richtig pflanzt, schneidet und kultiviert
Wie bei den meisten Heidekrautgewächsen ist auch bei der Heidelbeere die beste Pflanzzeit der Herbst oder das Frühjahr. Wurde das Erdreich entsprechend vorbereitet und ein sonniger Standort gewählt, kann man Kulturheidelbeeren in ein circa 40 Zentimeter tiefes Erdloch einpflanzen. Heidelbeeren sind Flachwurzler. Um Verletzungen beim Entfernen von Unkräutern zu vermeiden, ist es ratsam die Pflanzen mit einer breiten Rindenmulch-Schicht als Beetabdeckung zu schützen. Ein weiterer Vorteil von Mulch ist die Wärmespeicherung, die für zusätzliches Pflanzenwachstum sorgt. Der Pflanzabstand zwischen zwei Heidelbeeren sollte 1 Meter betragen. Die verschiedenen Arten der Kulturheidelbeere tragen zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr ihre Früchte. Wer lange im Sommer Heidelbeeren genießen möchte, kann die Heidelbeerarten mischen und auf diese Weise die Erntezeit verlängern. Ein Beschnitt der Triebe bei der Pflanzung regt das Wachstum an.
Die Heidelbeere wächst als Strauch ebenfalls gut in Kübeln. Daher kann sie auch auf der Terrasse oder einem sonnigen Balkon als Kübelpflanze kultiviert werden. So genießen Städter auch in einer Mietwohnung mit Balkon im Sommer ihre eigenen, schmackhaften Heidelbeeren. Bei der Pflanzung in einen Kübel ist es entscheidend, dass der Topf nicht zu klein ist. Die Wurzeln der Heidelbeere müssen ausreichend Platz haben, um sich auszudehnen und Nährstoffe aufzunehmen. Darüber hinaus kann man mit Rhododendronerde und Rindenmulch ein Substrat im Kübel sicherstellen, dass eine üppige Ernte garantiert. Als Kübelpflanze sollten Heidelbeeren spätestens nach zwei Jahren in ein größeres Gefäß umgetopft werden, da sie pro Jahr 20 – 30 Zentimeter wachsen können. Heidelbeeren gelten als kälteresistente Pflanzen und benötigen daher keinen besonderen Schutz im Winter.
Sowohl im Freiland wie auf dem Balkon ist es sinnvoll, mehrere Pflanzen zusammen zu pflanzen. Das hat den Vorteil, dass die Blüten untereinander besser bestäubt werden, vor allem wenn unterschiedliche Sorten angepflanzt wurden. Heidelbeeren gedeihen prächtig, wenn sie regelmäßig und ausreichend mit Wasser versorgt sind. Da Leitungswasser meist zu kalkhaltig ist, sollte vor allem Regenwasser zum Gießen der Pflanzen benutzt werden. Staunässe kann zu Pflanzenkrankheiten, wie beispielsweise Grauschimmel führen. Wer Blaubeeren im Garten pflanzt, sollte wissen, dass die schmackhaftesten Blaubeeren immer an den zweijährigen Trieben wachsen. Ein regelmäßiger Beschnitt ist wichtig, da mit der Zeit Ansätze verholzen. Eine Unterversorgung mit Nährstoffen sorgt in der Folge für kleine Beerenfrüchte. Durch einen regelmäßigen Schnitt ist garantiert, dass Blaubeeren Jahrzehnte lang viele Früchte tragen.
Heidelbeeren – Beerenobst für Küche und Vogelarten
An einem blühenden und sattgrünem Garten kann man sich vor allem in den Sommermonaten sattsehen. Das Ernten von Beerensträuchern, wie Heidelbeeren oder Brombeeren gehört zu den Highlights in jedem Jahr. Heidelbeeren sind nicht nur bei Menschen beliebt. Auch viele Vogelarten lieben die süßen Beeren und bedienen sich immer wieder an den reifen Früchten. Damit Gartenbesitzer nicht leer ausgehen, helfen Netze über den Heidelbeeren, die die Vögel abhalten. Heidelbeersträucher tragen bei optimalen Standortvoraussetzungen bis zu 10 Kilogramm Beerenfrüchte pro Jahr. Die Beeren können viele Wochen lang geerntet werden und sollten erst genossen werden, wenn sie ihren vollen Reifegrad entfaltet haben. Dies ist der Fall, wenn die rötliche Färbung am Stiel der Beeren nicht mehr sichtbar ist.
Heidelbeer-Muffins oder Heidelbeer-Gelee sind nur zwei von vielen weiteren Verwendungsmöglichkeiten für Heidelbeeren aus dem eigenen Garten. Auch zum Müsli, einem kühlen Vanilleeis im Sommer oder zu Wildgerichten passen Heidelbeeren sehr gut. Sind Heidelbeeren einmal gepflückt, sollten sie schnell verzehrt werden. Sie halten sich im Kühlschrank circa 2 Wochen frisch. An der Luft verderben die Früchte nach wenigen Tagen. Dies erkennt man vor allem daran, dass das Fruchtfleisch aufquillt und vergoren und überreif schmeckt. Die Früchte der Kulturheidelbeeren können sorglos direkt vom Strauch gepflückt und gegessen werden. Vorsichtiger sollte man bei Waldheidelbeeren sein. Sie könnten die Eier des Fuchsbandwurmes enthalten. Auch wenn dieser Schädling Menschen äußerst selten befällt, ist es ratsam Waldheidelbeeren gut abzuwaschen und bei über 60 Grad zu kochen.
Zusammengefasst sind Heidelbeeren vor allem schmackhaft und gesund. Sie lieben einen sauren, humosen Boden. Dieser kann mit Holz-Mulch oder Torf gemischt werden, um einen pH-Wert von 4 bis 5 sicherzustellen. Wachsen Heidelbeeren unter optimalen Bodenbeschaffenheiten, können sie als Busch im Freiland bis zu 2 Meter groß werden. Eine Pflanze kann bis zu 10 Kilogramm Früchte tragen, die in der Küche schmackhaft weiterverarbeitet werden können. Heidelbeeren sind vielfältig und gesund und passen als Kulturpflanze in jeden Garten.